Stellungnahmen der WWA
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- Erstellt am Mittwoch, 12. Februar 2014 08:01
Die im Jahre 2006 bekannt gewordene Absicht der K+S Kali GmbH, auch noch ihre Abwässer aus dem Fuldarevier in die Werra leiten zu wollen, hat die bisher eher indifferente Haltung der Anrainerkommunen gegenüber der Werraversalzung geändert. |
Faktencheck "Oberweserpipeline"Mit der "Kommunikation" der K+S AG zur Durchsetzung der neuen Verklappungsstelle für salzhaltige Abwässer an der Oberweser haben wir uns schon mehrfach beschäftigen müssen. Auch der Umweltbeirat des betroffenen Landkreises Kassel-Land hat sich von der K+S-Kommunikationsabteilung nicht überzeugen lassen und nach einem Faktencheck eine eigene Erklärung veröffentlicht. In der neuen K+S-Schrift "In der Diskussion: die Fernleitung Oberweser" wird zwar inzwischen auf die grob falsche Darstellung der K-UTEC-Verfahren, der Aufbereitung von Salzhalden durch die Iberpotash S.A. und die Stellungnahme des Umweltbundesamts verzichtet, aber es haben sich weitere Ungenauigkeiten eingeschlichen. Auf reine Fakten scheint man bei K+S nicht vertrauen zu wollen. Lesen Sie unseren "Faktencheck Oberweserpipeline" (Anhang) | |
Die hessische Umweltministerin verdreht die Tatsachender Spiegel hat in seiner Ausgabe 45/2016 berichtet, dass das Hessische Umweltministerium „erheblichen Druck auf eine Fachbehörde ausgeübt (hat), um eine kritische Stellungnahme zur Salzeinleitung durch den Kalikonzern K+S zu entschärfen.“ Das Umweltministerium widerspricht dem Vorwurf, Druck auf die Fachbehörde ausgeübt zu haben. Es habe sich um eine „im Verfahren notwendige Kommunikation“ gehandelt und „die Behörde habe einen vollständig neuen methodischen Ansatz vorgeschlagen, der von allen Fachgutachtern abgelehnt worden sei. Danach habe das HLNUG seine Stellungnahme geändert.“ Diese Darstellung des Ministeriums ist unzutreffend, sie verdreht vielmehr die Tatsachen. Es verstärkt sich für uns der Ein¬druck, dass durch Einflussnahme auf die Behörde die Fehler und verdeckten Ziele des Um-weltministeriums verschleiert werden sollten. Dem Ministerium ist schon mehrfach vorgeworfen wor¬den, un-bequeme Tatsachen und Stellungnahmen im Zusammenhang mit den Entsorgungspraktiken der K+S Kali GmbH zu vertuschen. Im Anhang finden Sie eine Stellungnahme der Werra-Weser-Anrainerkonferenz zu den Vorgängen. | |
Brand in der größten Untertagedeponie für gefährliche AbfälleK+S ist ein Unternehmen, dass die Entsorgung der eigenen Abfälle an die Wand gefahren hat: Haldenlaugen führen zu massiver Salz- und Schwermetallbelastung des Grundwassers, die Verpressung der Abwässer in den Untergrund wird nach Gutachtermeinung weitere Trinkwasservorkommen vernichten und die Produktionsabwässer haben die Süßwasserlebensgemeinschaft in der Werra vernichtet. K+S kann nur noch eingeschränkt produzieren, weil die Entsorgungswege gegen das Wasserhaushaltsgesetz und das europäische Gemeinschaftsrecht verstoßen. Trotzdem gestattet man dem Unternehmen, hochgiftige Abfälle in ganz Europa anzuwerben und in Herfa-Neurode zu lagern. Dies ist die weltweit größte Untertagedeponie für überwachungsbedürftige Abfälle. In einer solchen Deponie dürfen zwei Dinge keinesfalls passieren: es darf kein Wasser eindringen und es darf nicht brennen. Wasser würde mit den eingelagerten Abfällen reagieren und hochgiftige und explosive Gase entstehen lassen. Ein Brand in einer französischen Untertagedeponie am Rhein hat vor einigen Jahren die Stilllegung von Salzbergwerken erforderlich gemacht, weil sie wegen der durch den Rauch eingetragenen Gifte nicht mehr betreten werden können. Die Behörden sind aufgefordert, für die Herfa-Neurode endlich ein ordnungsgemäßes Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung und Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Dies ist bislang nicht geschehen, die Giftmülldeponie ist vielmehr "scheibchenweise" genehmigt worden. Es muss auch kritisch hinterfragt werden, ob man K+S die für den Betrieb einer Giftmülldeponie notwendige Zuverlässigkeit unterstellen kann. | |